Osteopathie


Allgemeine Informationen

Unterschiede zwischen Physiotherapie und Osteopathie

Die Physiotherapie ist ein natürliches Heilverfahren, das die Wiederherstellung, Verbesserung und Erhaltung des menschlichen Bewegungsapparates anstrebt, indem Symptome gezielt über bestimmte Übungen, Bewegungen oder Anwendungen behandelt werden. Die Osteopathie hingegen ist eine Heilmethode der Alternativmedizin. Sie betrachtet den ganzen Körper und versucht, ganzheitlich die Ursache der Erkrankung zu finden. Beschwerden entstehen, weil ein einzelnes Symptom den gesamten Körper ins Ungleichgewicht versetzt. Beide Verfahren werden nicht immer strikt voneinander getrennt, sodass auch ein Physiotherapeut den Patienten ganzheitlich behandeln und auch ein Osteopath sich nur auf ein Symptom fokussieren kann.


Behandlung seelischer und physischer Erkrankungen

Physiotherapie eignet sich nicht nur für körperliche, sondern auch für seelische Erkrankungen Die Physiotherapie fokussiert sich auf das einzelne Symptom in Form einer Stelle am Körper, an der der Patient Schmerz verspürt, zum Beispiel am Rücken oder im Nacken. Sie eignet sich damit vor allem für die Behandlung körperlicher Symptome wie Störungen des Bewegungsapparates, starken Schmerzen, Nervenerkrankungen sowie nach Operationen oder bei Gelenkerkrankungen und wird häufig zur Rehabilitation eingesetzt. Darüber hinaus hilft Physiotherapie aber auch bei seelischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, da der Körper in Wechselwirkung zur Seele steht. Seelische Konflikte schlagen sich in körperlichen Beschwerden nieder. Über physiotherapeutische Methoden kann die seelische Gesundheit des Patienten verbessert werden, indem zum Beispiel sein Körpererleben und -bewusstsein gestärkt werden. Auch die reine Vermittlung von Beziehungserfahrungen über einfache Übungen und Berührungen kann eine positive Wirkung entfalten.


Auch die Osteopathie löst Blockaden in Körper und Seele

Ebenso wie die Physiotherapie eignet sich auch die Osteopathie zur Behandlung seelischer Erkrankungen, weil sie den Menschen ganzheitlich betrachtet und auf dem Zusammenhang von Körper, Seele und Geist basiert. Kopfschmerzen können beispielsweise ausgelöst werden, weil ein Patient unter Stress steht und seine angespannte Körperhaltung auf die Blutgefäße drückt. Die osteopathische Behandlung beruht auf dem Verständnis, dass der Körper eine untrennbare Einheit aus inneren Organen, dem zentralen Nerven- sowie dem Bewegungssystem bildet. Alles ist über die Faszien miteinander verbunden, über die auch Beschwerden im ganzen Körper verbreitet werden. Mit seinen Händen fokussiert sich der Osteopath nicht auf eine blockierte Stelle, sondern versucht über die Faszien den gesamten Körper zu behandeln. Dabei können gestörte Funktionen wiederhergestellt sowie die Selbstheilungskräfte aktiviert werden, damit der Körper ohne Hilfe von außen heilt. Ziel ist die Verbesserung der gesamten körperlichen Beweglichkeit, um das System wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


Dauer von Physiotherapie und Osteopathie

Keine vorgeschriebene Dauer von Physiotherapie und Osteopathie Die Physiotherapie erfolgt meist ein bis zwei Mal pro Woche nach Verschreibung des Arztes. Sie kann sowohl im Einzelsetting als auch in der Gruppe durchgeführt werden. Die Dauer der Sitzungen hängt immer davon ab, welche Methode angewandt wird. Eine medizinische Massage dauert in der Regel nicht so lange wie Krankengymnastik. Für eine osteopathische Behandlung hingegen benötigt der Patient keine Verordnung und kann diese selbst aufsuchen. Die Sitzungen dauern hier zwischen 45 und 60 Minuten.


Durchführung der Physiotherapie

Durchführung der Physiotherapie beinhaltet Anamnese, Therapieplan und Ausführung Die Physiotherapie beginnt mit der Anamnese, bei der der Therapeut zunächst den Körper des Patienten untersucht. Dabei achtet er vor allem auf die Beweglichkeit der Gelenke, auf Verspannungen oder Blockaden sowie auf weitere körperliche Auffälligkeiten. Funktionelle Störungen am Körper können häufig auch psychosomatische Ursachen haben. Daher gehören auch Gespräche über die Beschwerden und das aktuelle Befinden dazu, in denen der Physiotherapeut mehr über seinen Patienten erfährt. Darauf aufbauend wird ein individueller Therapieplan entworfen, der sich meist gezielt auf das zu behandelnde Körperteil fokussiert. Durchführung der Physiotherapie: Aktive und passive Methoden fördern Gesundheit von Körper und Seele Zur Behandlung bedient sich der Therapeut verschiedener physiotherapeutischer Methoden, die sowohl aktiv vom Patienten selbst als auch passiv am Patienten durchgeführt werden können. Die aktive Physiotherapie umfasst beispielsweise Methoden der Krankengymnastik oder Bewegungstherapie. Passive Verfahren können zum Beispiel über die Elektrotherapie erfolgen. Mit den Methoden lassen sich nicht nur physische Erkrankungen behandeln, sondern auch die Seele. Massagen, Entspannungs- und Atemübungen können dabei helfen, dass der Patient zur Ruhe kommt. Darüber hinaus gibt es bestimmte Übungen, bei denen er seinen eigenen Körper besser kennenlernen und intensiver wahrnehmen kann.


Durchführung der Osteopathie

Osteopathie: Behandlung nur mit den Händen Auch der Osteopath untersucht den Patienten zunächst gründlich und versucht in einem Gespräch zu identifizieren, wo Blockaden liegen. Die Untersuchung und die anschließende Behandlung finden dabei ausschließlich mit den Händen statt. Dazu gibt es verschiedene osteopathische Techniken, die alle als weich und angenehm empfunden werden. Mit den Methoden der osteopathischen Medizin können einerseits bestimmte Blockaden wie verschobene Wirbel gezielt gedrückt, bewegt oder massiert werden. Andererseits kann aber auch ein ganzer Körperbereich, beispielsweise um den verschobenen Wirbel herum, mit seinen Strukturen behandelt werden. Die bloßen Berührungen mit den Händen wirken dabei für einige Patienten bereits entspannend und heilsam.


Chancen und Vorteile medizinischer von Physiotherapie und Osteopathie

Vorteil der Physiotherapie: Körperbewusstsein und Selbstheilungskräfte stärken Die Physiotherapie ist präventiv, kurativ und rehabilitativ: Sie hilft, die Bewegung des Patienten wiederherzustellen (insbesondere nach einer Operation oder nach einem Unfall), zu verbessern oder zu erhalten. Der Patient lernt in der Therapie, seinen Körper richtig zu bewegen, um Fehlstellungen oder Fehlbildungen resultierend aus falscher Körperhaltung zu vermeiden. Die Physiotherapie ist damit auch eine Art Schulung und „Hilfe zur Selbsthilfe“. Darüber hinaus kann sie helfen, die seelische Gesundheit zu verbessern, indem sie die Selbstheilungskräfte aktiviert und das Bewusstsein zum eigenen Körper fördert. Sie ist zudem eine gute Alternative zu Operationen oder zu einer Therapie mit Medikamenten.


Vorteil der Osteopathie: Ganzheitliche Betrachtung des Menschen

Die Osteopathie hilft im Gegensatz zur Physiotherapie eher präventiv, da ganz stark auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte gesetzt wird. Ein Vorteil liegt darin, dass der Osteopath den Menschen im Zusammenhang von Körper, Seele und Geist betrachtet und den gesamten Körper behandelt. Das bedeutet gleichzeitig, dass er sich auch mehr Zeit für seinen Patienten nehmen kann und auch der Patient mehr über seinen Körper erfahren kann. Darüber hinaus ist die Osteopathie eine gute Ergänzung der Schulmedizin und eine Alternative zur medikamentösen Behandlung.